Know-how: die flache Stütze
Hast du die flache Stütze erst einmal so verinnerlicht, dass sie zum Reflex wird, wird sie dir häufig das Rollen oder Schwimmen ersparen. Wann immer du leicht aus dem Gleichgewicht kommst, kannst du sie anwenden, indem du in den sogenannten Gorillagriff gehst. Das praktische daran ist, dass du das Paddel nicht umgreifen musst, denn dafür ist auch gar keine Zeit. Und das geht so:
Wenn du das Paddel fest in der Hand hältst, drehst du deine Arme so, dass deine Unterarme nach unten zeigen, während die Oberarme horizontal sind. Dabei kommt der Paddelschaft näher an deinen Körper und du kannst dich theoretisch mit dem Gewicht deines Oberkörpers darauf abstützen. Das Paddel ist dabei in einem ungefähren Winkel von 90 Grad zum Boot.
Wichtig: durch die Drehung zeigt jetzt deine passive Blattseite nach unten, das Blatt ist also horizontal. Drückst du das Blatt flach auf die Wasseroberfläche, hast du eine zeitlang genügend Widerstand, um dich wieder aufzurichten. Durch eine leichte bogenförmige Bewegung kannst du zusätzlich dynamischen Auftrieb erzeugen.
Methodik & Übungen
- „Stell dich hüfttief ins Wasser und erfühle den Widerstand, den du mit dem Blattrücken aufbauen kannst.“ aus: Dieter Singer, in: Wildwasserfahren – Vom Einsteiger zum Profi (empfehlenswertes Buch!).
- Die flache Stütze wird immer dann nötig, wenn sich dein Körperschwerpunkt seitlich aus der Mitte des Boots (bzw. aus dem dynamischen Schwerpunkt deines Bootes) heraus bewegt hat, du bist also im Begriff, das Gleichgewicht zu verlieren. Wenn du jetzt stützt, wirst du instinktiv versuchen, deinen Körper wieder über das Boot zu bewegen. Sinnvoller ist es aber, du bewegst (gedanklich) das Boot wieder „unter dich“. Du kannst beide Visualisierungen einmal ausprobieren. (Wahrscheinlich wirst du feststellen, dass dir die zweit Variante mehr Sicherheit gibt und effektiver ist. Das hängt damit zusammen, dass du dich wahrscheinlich stärker über die Hüfte und den Kontakt deiner Oberschenkel im Boot koordinierst. Das ist die aktive Hüftarbeit, die du später auch fürs Rollen brauchen wirst.)