Know-how zum geradeaus paddeln
Besonders am Anfang erscheint es schwierig, mit einem Wildwasserboot geradeaus zu fahren, da dieses Bootsdesign sehr wendig ist (und sein soll). Aber keine Sorge: „Geradeaus fahren wird überschätzt :)“
Logisch ist, dass auf beiden Seiten gleich stark gepaddelt werden soll, aber das ist leichter gesagt als getan. Es gibt einige Einflussfaktoren, die sich auf den Geradeauslauf auswirken, um nur einige zu nennen: Wie flach oder steil wird das Paddel eingetaucht? Wie tief taucht es ein? Wie stark ziehe ich am Paddel? Kommt die Bewegung aus den Armen oder aus der Körperrotation? Wie lange ist der Weg, den das Paddel im Wasser zurücklegt? Wie stark kante ich das Boot auf, oder lasse ich es flach…? usw.
Hilfreich ist ein guter Grundschlag, da dieser weniger Drehmoment in das Boot bringt als ein Bogenschlag. Es ist aber auch ok, mit dem Bogenschlag zu starten, weil es damit einfacher ist, eine Kurskorrektur aufs Boot zu übertragen.
Da das Paddel beim Bogenschlag länger im Wasser bleibt, kann man gegen Ende des Schlages noch korrigieren, oder gleich das Paddel als Steuerschlag im Wasser lassen und so den Geradeauslauf unterstützen.
Methodik & Übungen
- Auch wenn wir hier hauptsächlich über die Aktivität mit dem Paddel sprechen – das Boot bildet die größere Oberfläche im Wasser als das Paddelblatt. Deshalb achtet man darauf, mit einer beweglich-stabilisierenden Hüfte das Boot flach zu halten, oder es durch eine leichte Kante zu stabilisieren. Trifft die Strömung auf die falsche Kante, führt es dazu, dass das Boot „aus dem Ruder läuft“, man sich also unfreiwillig dreht.
- Fährt man mit einer leichten aktiven Kante und mit Grundschlag geradeaus, entsteht bei jedem Schlag eine Kreuzkoordination: [Paddel rechts eintauchen] + [rechter Sitzhöcker etwas stärker belasten] + [linker Oberschenkel leicht anspannen] (und im Wechsel umgekehrt). Durch die Kante läuft ein modernes Wildwasserboot besser gerade aus, durch das Umkanten geht aber auch etwas Energie, bzw. Geschwindigkeit verloren.